Unsere Philosophie

Lebensabschnitt des „Alters“ zufrieden und lebenswert gestalten
Der qualitative und quantitative Wandel der Altenbevölkerung und der wachsende Anteil der allein lebenden alten Menschen weisen auf einen steigenden Hilfebedarf gerade in diesem Bereich hin.

In keiner Zeit war die durchschnittliche Lebenserwartung so hoch wie heute, nie zuvor gewann der Lebensabschnitt des „Alters“ mit all seinen Gebrechlichkeiten so große Bedeutung. Demzufolge muss ein neues Bild des Alters entwickelt werden. Wir müssen weg von der Vorstellung, dass Alter nur Einschränkung und Krise bedeutet. Die Frage muss lauten, inwieweit wir durch unsere Lebensbedingungen die Möglichkeit schaffen, dass der alte Mensch sich weiterentwickeln kann.

Diese Grundgedanken erfordern eine Anpassung im Bereich der stationären Betreuung und Pflege, um ein Leben im Heim, entgegen den bestehenden Vorbehalten und Barrieren, nicht nur menschenwürdig, sondern vielmehr lebenswert, sinnvoll, zufrieden und weitestgehend selbst bestimmt zu gestalten.

“Auf eine menschenwürdige Art alt zu werden und jeweils die unserem Alter zukommende Haltung oder Weisheit zu haben, ist eine schwere Kunst; meistens sind wir mit der Seele dem Körper gegenüber entweder voraus oder zurück, und zu den Korrekturen dieser Differenzen gehören jene Erschütterungen des inneren Lebensgefühls, jenes Zittern und Bangen an den Wurzeln, die uns eh und je bei Lebenseinschnitten und Krankheiten befallen. Mir scheint, man darf ihnen gegenüber wohl klein sein und sich klein fühlen, wie Kinder durch Weinen und Schwäche hindurch am besten das Gleichgewicht nach einer Störung des Lebens wieder finden.”
Hermann Hesse: Ausgewählte Briefe